Trocki-Trockner

Trocki-Trockner
Trocki-Trockner bestehend aus PVC-Rohrstücken und einem Rohrlüfter.

Wer kennt das Problem nicht? Da hat man extra einen Trockentauchanzug, damit man beim Tauchen nicht mehr nass wird, aber an einem sonnigen Tag nach einem Marsch in der Som merhitze sind Unterzieher und die Innenseite vom Anzug trotzdem pitschnass vor Schweiss. Manchmal rinnt auch die Halsmanschette oder ein Ventil und eine unangenehm kalte Feuchtigkeit macht sich breit. Wie bringt man nun die Innenseite des Tauchanzugs in den wenigen Tagen bis zum nächsten Tauchgang wieder trocken, damit sich nicht unliebsame Gerüche entwickeln und der Anzug eines Tages von alleine tauchen geht?

Modelle aus Trilaminat lassen sich meist einfach umstülpen und das Problem ist gelöst. Ich besitze aber einen Trockenanzug aus gepresstem Neopren, der dicker und steifer ist. Die Beine mit den Füsslingen lassen sich nicht umstülpen. Die Luftzirkulation im Inneren ist für eine Trocknung unzureichend und den Anzug mit zerknülltem Zeitungspapier zu füllen ist ziemlich aufwendig. In die Sonne hängen ist auch nicht empfehlenswert, da durch die UV-Strahlung das Neopren schneller altert und ausbleicht.

Trockenanzug
Trocki-Trockner in der Anwendung.

Die Idee

Ein Ventilator, der mittels zwei Rohren trockene Luft in die Beine bläst und so eine Luftzirkulation verursacht. Schnell ist im Baumarkt das nötige Material gefunden:

Die Teile lassen sich einfach ineinanderstecken. Am Verlängerungskabel wird mit einem Seitenschneider die Kupplung abgeschnitten, mit einem scharfen Messer vorsichtig die Kabelisolation eingeritzt und entfernt und die Litze mit der braunen (Polleiter) und hellblauen (Neutralleiter) Isolation mit dem Rohrlüfter verbunden. Der Erdungsleiter (gelb-grün gestreift) wird nicht benötigt, da der Lüfter kein Metallgehäuse hat. Mit etwas Klebeband oder Schaumstoff um den Lüfter wird er passend im Rohrstück fixiert.

Den Tauchanzug hängt man an den Füssen auf (passende Bügel hierfür gibts im Tauchgeschäft) und steckt die zwei Rohre in die Beine. Der Ventilator baut im Rohrinneren einen leichten Überdruck auf und drückt die feuchte Luft im Anzug nach aussen. Innert weniger Tage ist die Innenseite trocken. Der Energieverbrauch hält sich in Grenzen: 2.1 kWh bei einer Woche Dauerbetrieb (ca. 23 Rappen). Wem das Trocknen zu lange dauert, kann auch mit einem Heizlüfter nachhelfen, der warme Luft in den Ventilator bläst.